Thematische Einbettung

In der Vision des Impulsprogramms digitaler Wandel des Departements für Bildung und Kultur Kanton Solothurn wird beschrieben, dass die Lernenden aller Schulstufen mit einer zeitgemässen Bildung in der Kultur der Digitalität optimal auf aktuelle und künftige Anforderungen von Gesellschaft und Wirtschaft vorbereitet werden[1]. Die Förderung der 4 K (Kritisches Denken, Kreativität, Kollaboration und Kommunikation) sind zentrale 21st Century Skills, welche im Lehrplan beschrieben sind.

Digitale Medien und Künstliche Intelligenz (KI) sind Teil der Lebenswelt und der Umgang mit diesen vielschichtigen und komplexen Themen ist somit auch Aufgabe der Schule. Die KI-Anwendungen sind teilweise offen ersichtlich und manchmal unsichtbar. Beim Schreiben in Textprogrammen nutzen wir selbstverständlich die Autokorrektur und wir erhalten Vorschläge zur korrekten Schreibweise von Wörtern. Oder wir nutzen ein Sprachübersetzungstool, um Texte zu übersetzen oder zu perfektionieren. Die Tools sind hilfreich im Sinne von Unterstützungswerkzeugen für Lehrpersonen, als Hilfsmittel für eine gleichberechtigte aktive Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler am Unterricht, für Arbeiten im Bereich Führung und Schuladministration.

Wie können wir die KI – insbesondere die generative KI – in Schule und Unterricht einbeziehen?

Hierfür braucht es Lernräume, in welchen Neues ausprobiert, Fehler möglich sind und Erfahrungen sowie Erkenntnisse reflektiert werden können. Die Erfahrungen fliessen in Unterricht- und Schulentwicklungen ein.

Die Vision des Impulsprogramms einer zeitgemässen Bildung in der Kultur der Digitalität erhält mit den seit Herbst 2022 für eine breite Öffentlichkeit zugängigen generativen KI-Tools eine noch höhere Relevanz beziehungsweise Dringlichkeit hinsichtlich «Transformation des Bildungswesens» unter Berücksichtigung neuer Potentiale und Herausforderungen und somit ein aktives Changemanagement auf allen Ebenen.

Die Entwicklung der generativen KI ist einerseits faszinierend und andererseits Unsicherheiten verstärkend. Es ist ein Paradigmawechsel auf verschiedenen Ebenen. Aus technischer Sicht basierten Computerprogramme bisher auf logischen Abfolgen. Der Input erzeugte einen nachvollziehbaren Output. Mit denselben Eingabedaten konnten mit dem gleichen Programm der gleiche Output erzielt werden. Neu ist, dass die generativen KI-Tools auf grossen Datenmengen, Datentraining mit Machine Learning-Methoden und Wahrscheinlichkeitsrechnungen beruhen. Der Output – auch bei gleichem Input – ist bei den generativen Modellen immer einzigartig und nicht mehr wiederholbar. Die Resultate sehen überraschend gut aus, können jedoch auch fehlerbehaftet, unausgewogen oder diskriminierend sein. Täglich kommen neue Tools auf den Markt mit neuen und verbesserten Features. Informationen zu Tools sind vielleicht bereits morgen wieder veraltet. Es geht nicht nur um die Tools, sondern um das Kennen der Grundkonzepte (Konzeptwissen), die auch morgen oder übermorgen noch gelten.

Haltung des Departements für Bildung und Kultur

Im Regierungsratsbeschluss 2023/1736 vom 24. Oktober 2023 wird die Haltung des DBK wie folgt beschrieben, Zitat:

«Insgesamt bieten KI-Anwendungen im Bildungsbereich eine vielversprechende Möglichkeit, das Lernen effektiver, personalisierter und effizienter zu gestalten. Durch die Integration von KI-Technologien können Bildungseinrichtungen neue Wege finden, um den individuellen Bedürfnissen sämtlicher Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler sowie Lernenden gerecht zu werden und letztere bestmöglich auf die Anforderungen der sich stetig wandelnden Gesellschaft vorzubereiten. Allerdings ist es wichtig, den Einsatz von KI im Bildungsbereich sorgfältig zu begleiten, zu beobachten und ethische sowie rechtliche Aspekte (z.B. Datenschutz und Urheberrecht) zu berücksichtigen. »

Angesichts der schnellen Entwicklungen im Bereich der KI wird es unerlässlich sein, den Umgang mit KI-Generatoren als kontinuierliches Thema zu betrachten und immer wieder neu zu beurteilen.


[1] Departement für Bildung und Kultur Kanton Solothurn (2021): Das abcd der Bildung, Bildung und Digitalisierung, Leitlinien für ein Impulsprogramm 2021-2025.

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